Durch meinen Ruhestand habe ich mich endlich einem lang gehegten Hobby gewidmet.
Schon seit ich 1998 einen Kurs zur digitalen Signalverarbeitung belegt habe, hatte ich die Idee, dies auf Lautsprecherboxen anzuwenden. Allerdings war die dafür benötigte Hardware zu Beginn dieses Jahrhunderts noch viel zu groß und zu teuer. Doch mit der Einführung von Smartphones sind auch Prozessoren auf den Markt gekommen, die über viel Funktionalität und eine große Kapazität für die Durchführung komplexer Berechnungen verfügen. Und das zu einem vernünftigen Preis.
Ich begann mit dem Aufbau einer Architektur rund um den ESP32-Prozessor. Und es ist mir gelungen, ein Prinzip umzusetzen, das (soweit ich weiß) einzigartig ist. Für Experten: Ich verwende FIR-Weichen. Nicht nur um die Funktion eines Frequenzweichen zu implementieren, sondern auch um Korrekturen pro Lautsprecher vorzunehmen. Der FIR-Weiche hat ein paar kleinere Nachteile (erfordert viel Rechenkapazität und eine gewisse, aber überwindbare Verzögerung), aber auch den großen Vorteil, dass er eine lineare Phasenverschiebung bietet.
Mein erster Entwurf war ein 3-Wege-System, später folgten ein 2-Wege- und sogar ein 4-Wege-System. Bei Letzterem war die Verzögerung gerade noch akzeptabel.
Für die Schränke habe ich massive Eichenholzplatten (18 mm) verwendet. Abstandshalter dienen der Verstärkung größerer Flächen. Die gesamte Elektronik ist in einem separaten Fach untergebracht. An den Ecken an der Vorderseite wurden Abschrägungen angebracht, um den Einfluss der Ecken auf das Spektrum zu verringern (Baffle-Step). Aus ästhetischen Gründen habe ich mich dafür entschieden, alle Lautsprecher auf der vertikalen Achse zu platzieren.
Für Messungen verwende ich die Arta-Software. Um die Lautsprechereigenschaften zu messen, habe ich Gehäuse mit 2, 6 und 15 Litern und eine Messschallwand mit einer speziellen Form hergestellt. Eine Herzform dient dazu, den Kantenbeugung an der Schallwand (Bafflestep) auf alle Frequenzen zu verteilen und ihn somit zu minimieren. Ich bevorzuge Messungen an der kompletten Box im Freien, um den Einfluss von Reflexionen so weit wie möglich auszuschließen.
Die Architektur der Eingangsschaltung und der Filter ist wie unten dargestellt. Und die folgende Zeichnung zeigt den Signalpfad in der Software (TS200).Ich verwende Hypex Module für die Leistungsverstärker und die Stromversorgung.